Nach dem Traum – ein Text Porno von Nachtfarben

“Die Conversion Rate ist da halt wichtig. Lesen = masturbieren”  schreibt mir so ein Typ, der wissen will, ob ich auch mal Text Pornos im Blog veröffentlichen möchte. Keine Ahnung was das sein soll, antworte ich, aber zeig doch mal her.

Ein paar Seiten Textporno später hab ich die Conversion Rate gewissenhaft überprüft und kann sie als überdurchschnittlich hoch einstufen  – auch wenn das, was es da zu lesen gibt, im Normalfall wohl eher unter “erotische Kurzgeschichten” laufen würde. Und da geht dann doch wieder mal der Komparatistiknerd mit mir durch: was ist an “erotische Kurzgeschichten” eigentlich gefühlt so viel hochwertiger als an der gschmackigen Bezeichnung “Text Porno”?

Gegen das Wort “Erotik” hab ich ja eh schon länger ne Sperre. Pornographie im eigentlichen Wortsinn ist ja ohnehin ist die direkte Darstellung der menschlichen Sexualität oder des Sexualakts, in der Regel mit dem Ziel, den Betrachter sexuell zu erregen, allesklar, danke sehr lieb Wikipedia!

Dieser Typ da ist Mitte 20, Creative Director aus Wien und schreibt jetzt mal wirklich nicht erst seit vorgestern. Aber das erste Mal explizit über Sex. In Kürze geht sein Textporno – Newsletterprojekt nachtfarben online: ein Newsletter, den du nicht teilen willst. Ja, ja, ja doch! Ich schon, ehrlich gesagt.

 

Weiterlesen solltest du jetzt allerdings wahrscheinlich eher nicht im Großraumbüro. Conversion Rate und so. Aber meld dich doch gleich schon mal hier für nachtfarben an. Save for Later und einen wunderschönen Feierabend dann schon mal!

 

Nach dem Traum

Du schläfst noch. Warum bin ich dann eigentlich schon wach? Weckt mich doch normalerweise deine tastende Hand, die nach meiner Wärme sucht. Aber diesmal bin ich allein, während du noch durch deine Träume streunst. Soll ich den Moment nutzen, ein paar Gedanken ordnen, Ruhe kosten oder einfach wieder schlafen? Einen Blick unter die Decke riskieren, mich an deiner schlafenden Schönheit laben. Du musst es ja nicht merken und wenn ich eh schon eine Erektion habe, warum eigentlich nicht?

Schnell ist dein Körper von der störenden Stoffschicht befreit. Gut, dass es in deiner Wohnung, sowieso immer viel zu warm ist, dich die Kälte nicht weckt. Höchstens dafür sorgt, dass ein kurzes Frösteln durch deine Glieder fährt. Und auch durch meine, als sich meine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnen, deine Konturen zu Formen wachsen, das Licht dich aus den Schatten schneidet.

Es fühlt sich gut an, dich so zu sehen, in deiner scheinbaren Unschuld, ins Grau der Nacht gebettet, geschützt von der tosenden Außenwelt, aber meinen Blicken ausgeliefert, bis ich mich verraten werde. So streichel ich mich zuerst langsam, nehme meinen leicht errigierten Penis in die eine Hand, während die Finger, der anderen, sich um meine Hoden legen. Ich folge mit meinen Augen jeder Bewegung, die du in deinem langsamen Tanz vollführst, wünsche mir, das du dich umdrehst, mir nicht nur deinen saftigen Arsch präsentierst, sondern ich auch deine Brüste sehen, mich an deinen Lippen laben darf, vielleicht sogar einen Blick zwischen deine Schenkel erhasche.

Blut strömt in mein Glied, Wärme steigt von meinen Hüften in den ganzen Körper, ein leichtes Kribbeln. Die Aufregung, du könntest mich erwischen, ertappen, wie einen kleinen Schuljungen, der seine Lust erkundet. Bewegung für Bewegung lässt meine Begierde wachsen, bis ich dich sehen muss. Deinem Anblick habhaft werden. Also kitzel ich dich leicht an der Nase, streife dabei unabsichtlich mit meinem mittlerweile nassen und harten Schwanz an deinem Arsch. Du reagierst sofort, schüttelst den Kopf, beginnst dich unruhig zu bewegen und schlägst in alle Richtungen. Fast triffst du mich, doch ich lasse mich rückwärts vom Bett fallen, damit du nicht sofort erwachst.

Als ich mich wieder neben dir aufs Bett gesetzt habe, liegst du plötzlich auf dem Rücken, scheinbar hat meine kleine List, ihren Zweck erfüllt. Doch du wirkst unruhiger, vielleicht sollte ich mich beeilen. Lehne mich zurück, doch bemerke schnell, das deine Anziehung zu stark wird, will dich berühren, meine Finger zwischen deine Schenkel tauchen lassen, deine Lippen küssen, meine Zunge über deinen Nacken schicken. Muss es wagen, streiche mit meinem Finger über deinen Schamhügel, versuche einen Tropfen deines Nektars zu ergattern. Will deine Süße kosten. Wieder reagierst du sofort, diesmal mit deinen Füßen, also ziehe ich mich schnell zurück. Nehme auf einem Sessel neben dem Bett Platz.

Meine Eichel ist jetzt schon von meiner Lust überzogen und während ich mich immer schneller und stärker streichle, koste ich den kleinen Tropfen, den ich deiner Perle gestohlen habe. Der Geschmack lässt sofort Bilder vor meinen Augen auftauchen. Schwer sich zwischen Realität und Traum zu entscheiden. So schließe ich kurz die Augen und seh dich auf mir sitzen, mit harten Nippeln, zerzausten Haaren, an meinen Fingern lutschend, mich mit deinen Augen fixierend. Unruhig suche ich nach Halt auf dem Sessel, finde nicht die richtige Position. Spüre wie ich mich langsam dem Höhepunkt nähere.

Schlage meine Augen wieder auf, will den Moment auskosten, dich in deiner Natürlichkeit bestaunen zu können. An unseren geteilten Nächten, kann ich mich ja noch oft genug erfreuen. Blicke auf deine Rundungen, die Fesseln deiner Hände, deine duftenden Haare und bemerke plötzlich deine offenen Augen. Blickst du mich an. Träumst du mit offenen Augen. Ich erstarre, Scham rötet meine Wangen und meine Erektion verfliegt. Was wird jetzt passieren. Ich wollte doch nur schauen. Was denkst du nun. Ich zittere.

Du bist wirklich wach, zumindest lässt das die Bewegung deiner Hand vermuten, die sich zwischen deine Schenkel schiebt und von einem Lächeln begleitet wird, das über deine Lippen zieht. Innerhalb von Sekunden steht mein Schwanz wieder aufrecht und schickt Welle der Aufregung durch meinen Körper. Mit jedem Vorstoß meiner Hand, komme ich dir näher, steige langsam aufs Bett. Du willst mich an dich ziehen, doch ich drücke dich von mir, will meinen Traum alleine fertig träumen. Kurz schaust du böse, doch zweigst schon bald darauf, mit deinem Finger auf die verschiedenen Vorzügen des von mir so geliebten Körpers. Wohin will ich kommen, wohin darf ich kommen. Mein Sperma über dich strömen lassen, dich mit meiner Lust überziehen. Ich überlege kurz und antworte:

Zeig mir wohin du es dir wünscht.

 

Text: Nachtfarben

Headerphoto by Aaron Tsuru (c) Tsurufoto.com

Theresa

Theresa Lachner ist Journalistin, Systemische Sexualberaterin und die Gründerin von LVSTPRINZIP.

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