Vaginal, klitoral, phänomenal – multiple Orgasmen mit Lelo Ina 2

Lifehack, mit dem deine Dinnerparty ein voller Erfolg wird: lade eine Sexkolumnistin ein und du musst dir nie wieder Sorgen über einen Mangel an Gesprächsthemen machen.

Lifehack, mit dem du es schaffst, dass alle sich nach kürzester Zeit streiten: frag die Sexkolumnistin, ob sie glaubt, insgesamt wesentlich besseren Sex zu haben als der Rest.

Natürlich ist die klarste Kurzantwort, die man auf diese Fangfrage geben kann, erst mal “jein, aber”. Die mittellange: besseren Sex mit anderen Menschen vielleicht nicht automatisch, da gehören ja immer mindestens zwei dazu. Bessere Orgasmen aber eventuell schon.

Schuld daran ist, wie ja öfters, ein alter weißer Mann. Nachdem Freud ja auch keine Ahnung hatte dass man Lvstprinzip eigentlich mit V schreibt, verwundert es jetzt im Nachhinein letztlich auch nicht, dass er mit seinen steilen Thesen zum weiblichen Orgasmus schlussendlich unrecht behalten sollte.

Freud so: der klitorale Orgasmus ist “kindlich”, nur ein von einem Penis herbeigeführter, vaginaler Orgasmus ist the real deal und Anzeichen einer “reifen” weiblichen Sexualität. Puh. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie hartnäckig sich diese 100 Jahre alte Theorie in den Köpfen zu halten scheint. Tatsache ist nämlich: beide Orgasmen sind eigentlich klitorale Orgasmen. Erst 1998 (ich meine, da war ich 12!) entdeckte die australische Wissenschaftlerin Helen O´Conell die wahre Größe der Klitoris, die eben nicht nur aus der kleinen sichtbaren Perle besteht, sondern noch aus rund 10 Zentimetern Schwellgewebe, die fast vollständig im weiblichen Körper versteckt sind – und für sehr viele weibliche Orgasmen eine entscheidende Rolle spielen.

Ich weiß gar nicht, was ich daran verrückter finde: dass es nach Freud noch mal fast 100 Jahre gedauert hat, bis jemand (okay, eine Frau) genug ernsthaftes Interesse am weiblichen Körper hatte, um herauszufinden, wie unser wichtigstes Lustorgan wirklich aussieht – und im Gegensatz zu einem gewissen Herrn “G-Punkt” Gräfenberg auch kein gesteigertes Bedürfnis danach hatte, daraufhin schön kolonial die komplette neu-entdeckte Region nach sich selbst zu benennen – oder, dass es immer noch wahnsinnig viele Frauen gibt, die schon eine Milliarde andere Dinge im Bett ausprobiert haben und dann irgendwann erst den heiligen Gral eines vaginalen Orgasmus für sich entdecken.

Aber hey, whatever works, und die eigentliche Botschaft ist doch: überlasst das Kartografieren und Erkunden eures Körpers nicht (nur) euren Sexualpartner*innen! Während laut Kinsey Institut 95 bis 99% aller Männer regelmäßig masturbieren, tun es nur 40-60% aller Frauen. Dabei haben wir wenn wir´s drauf haben, so viel mehr davon.

Denn egal welche Wertigkeit man seinen jeweiligen Orgasmen auch zuspricht: sie sind alle eine Reise wert, gerne auch nacheinander, miteinander und dann wieder alles von vorn. Denn das ist vielleicht die wahre Superpower unserer wunderbaren Klitoris: sie kann immer und immer wieder. Während Männer ja meistens nach einmal kommen erst mal ein gepflegtes Nickerchen brauchen (hi Refraktärphase!) sind multiple Orgasmen für uns kein Problem.

Nimm dies, Freud! Wahrscheinlich hatte der Guteste einfach mal Klitorisneid. Denn wenn inzwischen ja sogar Krankenkassen Selbstbefriedigung empfehlen, ist ja wohl klar: mehr ist in diesem Fall wirklich mehr. Wer öfter kommt, schläft im Anschluss tatsächlich besser, außerdem trägt Solo-Sex zu einem entspannteren Körperbild bei, hilft gegen Menstruationsschmerzen und trainiert gleichzeitig noch die Beckenbodenmuskulatur.

Und wenn man, um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, schon so viel masturbiert hat, dass man supergenau weiß, welche Knöpfchen man bei sich selbst drücken muss – den klitoralen, den vaginalen, den cervikalen oder auch mal den analen – dann werden die Orgasmen direkt maßgeschneiderter – und dabei auch vielfältiger. Denn, logisch: wer seine verschiedenen Hot Spots gut kennt und abwechselnd gezielt anvisiert, überreizt die einzelnen Areas nicht ganz so schnell wie jemand, der immer wieder an derselben Stelle voll auf die Zwölf geht.

„Das klappt sonst doch auch immer, dann mach ich einfach wie immer, nur doller, dann klappts auch diesmal“-Boys bitte mitschreiben: mehr kreative Umwege + mehr erogene Zonen + mehr Spaß = intensivere, multiple Orgasmen!

Bonuslevel: der Blender Orgasmus. Damit ist nicht der Höhepunkt gemeint, den man mit einem Typen bekommt, dem nach dem Kommen plötzlich schlagartig wieder einfällt, dass er ja eigentlich längst eine Freundin hat. Blender kommt in diesem Fall vom englischen to blend, also: vermischen und ist sozusagen das „Best of“ der verschiedenen Wege, die nach Rom, äh, zum Höhepunkt führen – und zwar gleichzeitig. Klingt nach Multitasking, ist es auch – eine, die das bei mir total drauf hat, ist Ina 2 von Lelo.

 

Sitzt, wackelt und hat Luft. Oft ein klassisches Rabbitvibratorenproblem: die Passform. Klitorisse (Klitorien? Klitorii?) sind ja so unterschiedlich wie unser Fingerabdruck, und was bei der einen richtig gut sitzt, ist bei der anderen ein endloses in-Position-Gefriemel, was natürlich nicht gerade zur Entspannung beiträgt, wenn man ja eigentlich gerade loslassen will. Ina 2 sitzt bei mir so angegossen wie eine frisch gewaschene Skinny Jeans und fühlt sich an wie ein beherzter Griff an die besten Stellen meiner Klitoris: Perle, G-Punkt und alles drum rum und dazwischen. Das eher feste Silikon, die intensive Vibration, es passt einfach so richtig gut mit uns, und nach einem Mal kommen hab ich selten genug.

Sind meine Orgasmen also besser als die der anderen Dinnerpartypärchen? Vergleiche sind wirklich genauso unsexy wie Leistungsdruck beim (Solo-) Sex. Was sich dagegen wirklich immer lohnt: genau hinzuspüren und verschiedene Empfindungen auszuprobieren. Und wenn ich euch dann das nächste Mal auf einer Party frage wie´s geht, sagt ihr einfach: Blende(n)d!

Herzlichen Dank an LELO für die freundliche Unterstützung zu diesem Beitrag und die vielen wunderbaren Orgasmen!

 

Titelfoto: Aaron Tsuru (c) Tsurufoto.com

Produktfoto: Lelo

Theresa

Theresa Lachner ist Journalistin, Systemische Sexualberaterin und die Gründerin von LVSTPRINZIP.

3 Kommentare

  • Antworten Januar 31, 2020

    Natalie

    Ich finde es so toll, dass es immer mehr Beiträge über die Bedeutung und Schönheit weiblicher Orgasmen gibt, die Frauen mit sich selbst erleben. Ich finde ja, dass es dazu keinerlei “Zusätze” braucht. Gerade zum Kennenlernen des eigenen Körpers finde ich, dass es kein besseres “Werkzeug” als unsere Hände gibt.

  • Antworten Mai 4, 2020

    Lady of Sunshine

    Ganz nach meinem Geschmack, Was ist schöner als sich selbst zu bespielen und dabei noch zu wissen wo es lang geht. Natürlich macht es aber auch Spass seinen Partner dabei mitwirken zu lassen. Ihn zu führen durch deine Erogenen Zonen bis zum Endspiel, kann sehr spannend sein.

  • Antworten Oktober 22, 2020

    Laura

    Ein wirklich toller und ehrlicher Artikel. Seinen eigenen Körper zu kennen und zu lieben ist nicht einfach. Ich finde allerdings hier und da mal ein Lovetoy zum Einsatz kommen zu lassen, nicht verkehrt.
    Beste Grüße
    Laura

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